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FilmReview zu MASTER CHENG IN POHJANJOKI und Interview mit Regisseur Mika Kaurismäki

Thomas P. Groh • Juli 13, 2020

„Du kannst hören wie leise hier klingt“

Meine bescheidene Meinung:

Es gibt solche Filme, die sind einfach nur schön und wollen den Zuschauer wohlwollend glücklich machen. THE PEANUT BUTTER FALCON war z.B ein solcher Feel-Good-Film. Diese Geschichten wollen den Zuschauer berühren, abholen und ihm ein gutes Gefühl vermitteln. Nein, solche Produktionen wollen die Welt für 2 Stunden etwas besser machen und Frieden in der menschlichen Seele stiften. Kein fordern, töten oder ein besonders tief in die Psyche der Figuren eintauchen. Nun kommt der neue Film vom vielseitigen finnischen Regisseur Mika Kaurismäki MASTER CHENG IN POHJANJOKI schlägt genau in diese Kerbe. Er lädt zum Träumen ein und versucht ein gutes Lebensgefühl zu vermitteln. Ob es MASTER CHENG IN POHJANJOKI gelungen ist mein Leben ein kleines Stück, für ca. zwei Stunden besser zu machen, das erfahrt ihr wie immer in den folgenden Zeilen. Außerdem gibt‘s zu dem gewohnten Review noch ein Interview mit Regisseur Mika Kaurismäki. Viel Spaß!


Der begnadete Koch Cheng (Chu Pak Hong) und sein Sohn Nunjo (lucas hsuan) sind nach Finnland gereist um dort einen gewissen Fongtron zu finden. Als er in einem abgelegenen Dorf in Lappland ankommt, scheint aber niemand diesen Herrn oder Etwas zu kennen. Nun sitzen Cheng und sein Sohn in einem örtlichen Lokal fest. Nur die Restaurant-Besitzerin Sirkka (Anna-Maija Tuokko) bietet ihnen Unterschlupf an. Als Gegenleistung hilft ihr der Koch eine chinesische Reisegruppe zu bekochen. Da die Touristen öfter kommen, bleibt auch Cheng länger als geplant und bekocht von nun an auch noch die Einheimischen. Die Einwohner des kleinen Dorfes stehen dem „fremden“ Essen eher skeptisch gegenüber, verlieren diese aber bald, denn es schmeckt ihnen köstlich und Chengs Küche scheint eine heilende Wirkung zu haben. Aus Sirkka und Cheng wird schon bald ein eingespieltes Team und daraus entsteht eine tiefe Freundschaft. Trotz der kulturellen Unterschiede wird Master Cheng in die Gemeinde integriert und findet Anschluss. Doch als sein Touristenvisum abläuft, droht dem liebenswerten Koch und seinem Sohn der endgültige Abschied... 

Der Film beginnt schon wunderschön und entspannt mit herrlichen Landschaftsaufnahmen und einem beruhigenden Score. Genauso friedvoll und lieblich MASTER CHENG IN POHJANJOKI beginnt, so verläuft der Film auch weiterhin bis zu seinem wohltuenden Ende. Das Storytelling ist zwar sehr einfach gestrickt, aber das wird mit der herzlichen und gefühlsbetonten Inszenierung ins Positive ausgeglichen. Regisseur Mika Kaurismäki erschuf mit seinem neuen Film eine Idylle der Leichtigkeit und ein unwirkliches Bild ohne Angst, Hass oder gar Gewalt. In diesem Kosmos gibt es nur liebenswerte Menschen, die etwas schrullig sind aber keinem etwas Böses wollen. Und genau das macht MASTER CHENG so wundervoll. Denn ohne große Höhepunkte, Überraschungen und hohes Tempo, schafft er es doch eine sog-hafte Dynamik aufzubauen, der man bis zum Ende gerne seine Aufmerksamkeit schenkt. Eine simple Geschichte über einen chinesischen Koch, der in der finnischen Provinz strandet und dort sein Glück findet. Denn hier geht es dem Mensch gut, dort ganz im Norden, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. 

Durch traumhafte Bilder und einem angenehm entschleunigten Pacing, stellt sich schnell eine gewisse Zufriedenheit beim Zusehen ein, welches einem wohltuend umarmt und dich auch lange nach dem Abspann nicht loslässt. Ja, mit MASTER CHENG IN POHJANJOKI ist Kaurismäki ein wahrlich menschlicher Film gelungen, der die Zuschauer einfach nur glücklich machen soll und dies auch hervorragend in die Tat umsetzt. Der Kulturclash wird herrlich kauzig und mit leisem Humor, ohne weiteren unnötigen Klamauk, aufrichtig dargestellt. Die Protagonisten tragen ihr Bestes dazu bei, um dieses wohlige Gefühl aufrecht zu erhalten und auszustrahlen. Die beiden Hauptdarsteller Anna-Maija Tuokko und Chu Pak-hong spielen sensationell nahbar auf und ihrem Zusammenspiel wohnt eine unbändige Chemie inne. Doch das wahre Herzstück des Films sind die beiden alten Käuze Kari Väänänen als krebserkrankter Eigenbrödler Romppainen und Vesa-Matti Loiri als sein bester Freund Vilppula, denn die beiden peppen die sympathisch und manchmal rührselige Geschichte charmant auf. 

Mit viel Liebe zu kulturellen Beständigkeiten und ein sanftmütiges Gespür für liebenswerte Gesten, vermischt MASTER CHENG Drama und Komödie und bringt dies zu einem lebensbejahenden Einklang.

Ein Auge für traumhafte Naturbilder, sowie eine kleine Obsession für die chinesische Küche, machen den Film zu einem Fest für das Auge. Man kann das Essen förmlich schmecken und die Natur riechen. Hungrig oder mit Fernweh, sollte man übrigens nicht ins Kino gehen.

FAZIT:
Ein mit vielen kleinen Weisheiten versehener Feel-Good-Movie über Kultur, Heimat, Freundschaft, Liebe und Essen. Eine Geschichte, so simpel wie berührend und fast ein bisschen mystisch. MASTER CHENG IN POHJANJOKI ist fantastisch gespieltes, grandios inszeniertes und emotional leichtes Wohlfühl-Kino und für mich jetzt schon einer meiner Lieblinge in diesem trostlosen Kinojahr. Ein Film für alle Träumer, Romantiker, vom Schicksal gebeutelten und vom harten Alltag müden Menschen, - DIESER FILM IST FÜR EUCH! Ein Traum von einem Film. MASTER CHENG IN POHJANJOKI ist pure Glückseligkeit. Leise grandios.
GENRE-BEWERTUNG
GESAMT-BEWERTUNG
MASTER CHENG IN POHJANJOKI
Kinostart: 30.07.2020
Finnland/China/Großbritannien 2019, 114 Min.
Regie: Mika Kaurismäki
Drehbuch: Hannu Oravisto, Mika Kaurismäki, Sami Keski-Vähälä
Rollen: Chu Pak Hong (Cheng), Anna-Maija Tuokko (Sirkka), Lucas Hsuan (Nunjo), Kari Väänänen (Romppainen), Vesa-Matti Loiri (Vilppula)
© 2019 MARIANNA FILMS OY, BY MEDIA, HAN RUAN YUAN HE

Interview mit MASTER CHENG Regisseur Mika Kaurismäki

    1. Guten Tag sehr geehrter Herr Mika Kaurismäki, würden sie sich bitte kurz für meine Leser vorstellen?

MK: Ich bin ein Filmemacher aus Finnland, ich habe in München an der Hochschule für Film und Fernsehen studiert und danach angefangen Filme zu machen, zuerst in Finnland, aber später habe ich auch in vielen anderen Ländern gedreht, wie in Deutschland, Brasilien, Italien, UK, USA, Afrika, Russland, Türkei usw. Ich habe etwa 30 Jahren in Brasilien gelebt, aber z. Zt. Lebe ich wieder in Finnland. Ich mache meistens Spielfilme aber habe auch zwischendurch Dokumentarfilme gemacht. Insgesamt habe ich über 30 Filme gedreht.


2. Ihr neuer Film „Master Cheng in Pohjanjoki“ wurde ja bei den 61. Nordischen Filmtagen in Lübeck, mit dem Publikumspreis ausgezeichnet: Bedeuten ihnen solche Preise mehr, als wie z.B. der „Jussi“, weil sie eine direkte Resonanz vom Publikum sind?

MK: Publikumspreis bedeutet mir immer viel, ich mache ja Filme fürs Publikum, nicht nur für Kritiker, Gremien und Jurys. Wenn das Publikum deinen Film mag, dann weisst du, dass du etwas richtig gemacht hast. Und glücklicherweise, habe ich ziemlich viele Publikumspreise bekommen. Der Publikumspreis bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck hat mich besonders gefreut, weil ich weiss, dass da das Publikum immer sehr gross ist und darunter es auch sehr viele richtige Filmliebhaber gibt. Es ist ein sehr traditionelles Festival, das mit seinem treuem Publikum immer gewachsen ist. Deshalb schätze ich den Preis sehr, und ich weiss, dass alle Filmemacher gerade den Preis am liebsten bekommen würden. 

3. Sie überraschten ja schon des Öfteren mit ihren Filmen. Dieses mal wieder. Einen so positiven und ruhigen Film zu machen, was war da ihre Intension dahinter, was die treibende Kraft?
       
MK: Ich weiss es wäre eigentlich viel schlauer immer wieder denselben Film zu wiederholen, also ein Warenzeichen zu haben. Dann würden alle immer wissen, was zu erwarten ist. Aber ich denke das Leben ist zu kurz dafür und will verschiedene Sachen ausprobieren und machen, Spielfilme, Dokumentarfilme, Komödien, Dramas, Thrillers...
Mein Warenzeichen ist wahrscheinlich, dass ich kein Warenzeichen habe, man kann nie ganz wissen was man von mir erwarten kann. Ich sehe mich auch nicht als nur einen Regisseur, viel mehr sehe ich mich als einen Anthropologen, der mit seiner Kamera umreist und die Welt beobachtet.


4. „Master Cheng“ ist ein sehr warmherziger und wohliger Film geworden. Was soll der Film, dem Zuschauer, mit auf seinen Weg geben, sobald dieser „herzerwärmt“ das Kino verlässt?

MK: Der Film sollte in diesen schwierigen Zeiten Hoffnung für die Zuschauer bringen. Dass wir alle Herausforderungen meistern können, wenn wir zusammenarbeiten und einig sind. Dass die Welt ein schöner Platz sein kann, wenn wir um sie kümmern. Mit dem Film will ich die Menschen zusammenführen statt sie voneinander zu trennen - im Gegensatz zu dem, was viele wahnsinnige politische Führer unserer Zeit versuchen zu tun.

5. Wie findet ihr Bruder Aki ihren neun Film „Master Cheng“, bzw. wie empfindet er sie als Filmemacher? (Sie können gerne beide Fragen beantworten)

MK: Darüber habe ich keine Ahnung. 

6. Zum Schluss noch eine allgemeinere Frage, was ihr filmisches Schaffen angeht: Welche, aus all ihren Filmen, ist ihre liebgewonnenste Figur?

MK: Das ist eine Frage, die ich leider nicht beantworten kann, es wäre etwa dasselbe, wenn man mich fragen würde, wer aus meinen Kindern mir am liebsten ist. Die Hauptfigur aus meinem ersten langen Spielfilm “Arvottomat“ (Die Werttlosen, 1982), von Matti Pellonpää dargestellt, ist mir natürlich sehr lieb, weil er der Älteste ist, aber genauso ist auch der Master Cheng aus meinem letzten Film. Und alle dazwischen, ich liebe sie alle, wie meine eigene Kinder, auch wenn ich mit denen immer nicht ganz einverstanden bin.

Vielen Dank für Ihre Zeit und für ihre ausführlichen Antworten. Der größte Dank geht an ihren neuen und wunderschönen Film Meister Chang. Ein Film der glücklich macht. Ich wünsche Ihnen alles Gute und machen Sie weiterhin solch wunderbare Filme. 


Danke fürs Lesen und bis bald ;) 
von Thomas P. Groh 27 Nov., 2022
Der Start einer neuen (Comic) PUNISHER-Reihe birgt so einige Abgründe, Überraschungen und neue Verbündete, seid gespannt, es lohnt sich...
von Thomas P. Groh 27 Nov., 2022
Dies ist wirklich ein kleines, feines Meisterwerk, anders kann ich es nicht beschreiben. Dies liegt mit unter an der mitreißend wie ungewöhnlich erzählten Geschichte von Josh Vann (übrigens, sein Erstlingswerk, wie von allen Mitwirkenden auch), aber das wirkliche Highlight und das berauschende Augenmerk liegt an den wunderschönen und absolut einzigartigen Zeichnungen von der begnadeten Künstlerin Simone D`Armini und der beeindruckenden Kolorierung von Adrian Bloch. Einfach nur Wow! THE SPIDER KING ist ein über Crowdfunding finanzierter Comic, der die absurd fantastische Frage stellt: Was wäre passiert, wenn Aliens im Mittelalter auf die Erde gekommen wären? Kurz etwas zur Story: Als im Jahr 956 n. Chr. eine Flotte von Raumschiffen in Nordeuropa abstürzt, ist eine bunte Truppe heldenhafter Wikinger die letzte Phalanx gegen einen brutalen intergalaktischen Kriegsherrn. Stürzt euch gemeinsam mit diesen Wikingerkriegern in die alles entscheidende Verteidigungsschlacht: Ausgerüstet mit futuristischer Technologie und Waffen jenseits aller Vorstellungskraft liefern die Außerirdischen unseren ungewöhnlichen Helden einen unvergleichlichen Kampf … Meine Wenigkeit hat ja schon viel abgedrehtes Zeug gesehen oder gelesen, aber was THE SPIDER KING hier abfeuert ist sehr besonders. Besonders in der Bildersprache, besonders in der Story, besonders in den Feinheiten, besonders originell und vor allem besonders wundervoll. THE SPIDER KING ist gespickt mit schwarzen Humor, besticht mit wuchtiger Action und mit stilsicherer Brutalität. Ein Genre-Crossover der besonderen Art, welches sich in Science-Fiction sowie in Fantasy einordnen lässt. Der Lesefluss ist nahezu berauschend und man wird regelrecht hineingezogen, in diese bunt-düstere Welt, von der man eigentlich gar nicht mehr weg will. Charaktere zum Verlieben, Kämpfe zum Staunen, eine Geschichte zum Mitfiebern und ein Bilderrausch zum Wegträumen. THE SPIDER KING hat alles. Mein Review ist kurz und knapp, ja, das weiß ich, aber mehr gibt es nicht zu sagen - THE SPIDER KING ist ein kleines Meisterwerk, wie schon erwähnt... Der mir hier vorliegende Comicband enthält die Serie mit vier Ausgaben, plus zwei Bonus-Kurzgeschichten, des weiteren eine Kunstgalerie mit Covern und Pin-ups und ein Skizzenbuch mit Charakterdesigns von Simone D'Armini. Was will ein ComicHerz mehr? THE SPIDER KING hat alles was man sich von einem Comic wünschen kann – EIN COMIC MIT HERZ UND SEELE!
von Thomas P. Groh 12 Nov., 2022
Was für ein kranker, geiler Scheiß! Was habe ich da nur gelesen ? Der Autor Garth Ennis (THE BOYS, PREACHER) präsentiert uns hier ein Werk welches doch sehr von seinem eigentlichen Schreibstil abweicht. Klar, sind seine Geschichten brutal und zynisch aber meist auch durchzogen von schwarzen Humor und leichtfüßigen Dialogen, die beiden letzten Komponenten lässt Ennis hier komplett außen vor. Seine neuster Streich A WALK THROUGH HELL ist ein alptraumartiger Trip in die Tiefen der menschlichen Abgründe und darüber hinaus... Kurz etwas zur Story: Es ist eine Routineuntersuchung. Die FBI-Spezialagenten Shaw und McGregor kümmern sich um die kleinen, alltäglichen Fälle – und Shaw ist das ganz recht so. Sie ist 40, dem Burnout nahe, und die Schatten ihres letzten Falls verfolgen sie noch immer. Ihr Partner McGregor hingegen ist jung und idealistisch, bereit es mit allem aufzunehmen, das ihm das Schicksal vor die Füße wirft. Doch dann verschwinden zwei Agenten in einer Lagerhalle. Shaw und Mc Gregor werden losgeschickt, um das Gebäude zu untersuchen … und finden dort einen Albtraum vor, der die Grenzen jeder Vorstellungskraft übersteigt. Diese Nacht wird nie enden... Die Story in A WALK THROUGH HELL ist intelligent geschrieben und sehr verschachtelt erzählt. Dies kommt der düsteren, sehr beklemmenden Prämisse sehr entgegen und hebt das Potenzial der Horror-Story um ein vielfaches. Die Wendungen und die Spannung sind kaum zu ertragen, so wie manche diabolische Grausamkeiten, die mit Wort und Bild beängstigend beschrieben werden. Ennis lässt uns den Schmerz, die Angst und die Dunkelheit wahrlich spüren, so sehr, dass man nach dem lesen doch etwas verstört sein könnte. So komplex und unkategorisierbar wie die Geschichte selbst sind auch die Figuren darin. Wir blicken tief in die tragischen Erlebnisse der Protagonistin und erblicken das absolut Böse des Antagonisten und nichts davon lässt uns kalt oder ist gar so wie es scheint. Die Kritik an Religionen, die Brutalität, der Symbolismus und das ständige Spiel mit der Angst, sowie mit den Erwartungen des Lesers sind allgegenwärtig und zerren an den Nerven. Ja, A WALK THROUGH HELL ist nicht für schwache Nerven, nichts für zwischendurch und schon gar nichts für unerfahrene Comicleser. Die hervorragende Geschichte wird durch die Zeichnungen von Goran Sudžuka (Y – THE LAST MAN, HELLBLAZER) so richtig lebendig. Die Zeichnungen sind sehr Detailreich, qualitativ hoch und spiegeln die d üstere Vision Ennis perfekt wider. A WALK THROUGH HELL ist ein Comic der dir alles abverlangen wird, dich aber mit einer intelligenten wie grausamen Geschichte belohnt und mit tollen wie verstörenden Bildern betören sowie verstören wird.
von Thomas P. Groh 11 Nov., 2022
Ein Film übers Filmemachen, das klingt erst Mal nicht mehr so spannend, da es schon einige Vertreter davon gibt, kann aber durchaus funktionieren. Vor allem wenn dabei solch viele kreative wie talentierte Filmemacher und Schauspieler zusammenkommen um das Projekt zu realisieren. Kurz etwas zur Story: Als ein milliardenschwerer Unternehmer impulsiv beschließt, einen unvergesslichen Film zu drehen, ist nur das Beste gut genug. Die exzentrische Filmemacherin Lola Cuevas (Penélope Cruz) wird rekrutiert, um bei diesem ehrgeizigen Unterfangen Regie zu führen. Vervollständigt wird das All-Star-Team durch zwei Schauspiel-Legenden mit enormem Talent, aber noch größeren Egos: Hollywood-Frauenschwarm Félix Rivero (Antonio Banderas) und das Enfant Terrible der Theaterwelt Iván Torres (Oscar Martínez), die gegensätzlicher nicht sein könnten. Beide sind Legenden – und einander nicht gut gesonnen. Um die Dreharbeiten nicht zu gefährden, stellt Lola die beiden auf immer exzentrischere Proben. Félix und Iván müssen sich nicht nur den Fallstricken ihrer Eitelkeit stellen, sondern auch ihrem eigenen Vermächtnis.
von Thomas P. Groh 11 Nov., 2022
Bilder: © Busch Media Group www.buschmediagroup.com www.facebook.com/buschmediagroup
von Thomas P. Groh 30 Okt., 2022
WALKING TALL das Remake des gleichnamigen Actionfilms von 1973, ist eine Ein-Mann-Show die einen unzerstörbaren Helden auf Selbstjustiz-Tour zeigt. Selbst in der Zeit, als WALKING TALL rauskam (2004) war diese Art Actionfilme zu machen schon altmodisch. Doch dafür bringen uns die Macher des Films für kurze Zeit die 80er/90er wieder zurück. Kurz etwas zur Story: Wenn es darum geht, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, sind alle Mittel heilig. Bei der Rückkehr in seine einstmals friedliche Heimatstadt findet der ehemalige Soldat Chris Vaughn (Dwayne Johnson) ein desolates Bild vor: Korruption und Kriminalität haben sich unter den Bürgern breitgemacht. Um dem Einhalt zu gebieten, lässt sich Vaughn kurzerhand zum Sheriff wählen und nimmt das Gesetz selbst in die Hand.
von Thomas P. Groh 29 Okt., 2022
Regisseur David Leitch, der schon Actionkracher wie ATOMIC BLONDE und DEADPOOL 2 inszenierte, wollte mal etwas noch dynamischeres machen und erschuf BULLET TRAIN, welcher auf den gleichnamigen Buch von Kotaro Isaka basiert, aber seine eigene Selbstständigkeit besitzt. Auch wenn es ein amerikanischer Actioner wurde, blieb das japanische Feeling dennoch erhalten, welches eine stilistische Mischung ergibt. Kurz etwas zur Story: L adybug (Brad Pitt), der vom Pech verfolgte Auftragskiller ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt - und Ladybug muss einen Weg finden, wie er ihn verlassen kann.
von Thomas P. Groh 28 Okt., 2022
Bilder: © Sony Pictures Entertainment
von Thomas P. Groh 27 Okt., 2022
Der Horrorfilm ist ein Genre, welches man anscheinend nicht totreiten kann, jährlich kommen hunderte Filme raus, aber nur sehr wenige sind wirklich schaubar. Bei asiatischen Horrorfilmen hingegen trifft dies nicht ganz zu, denn diese liefern meist solide oder herausragend ab. Nun bringt uns Busch Media Group das Horrordrama GHOST MASK: SCAR vom Kameramann des Zombie-Hits ONE CUT OF THE DEAD, Takeshi Sone. Kurz etwas zur Story: Vor zwei Jahren verschwand die Schwester der japanischen Studentin Miyu in der koreanischen Metropole Seoul. Geplagt von schmerzvollen Erinnerungen ist Miyu nach Korea gekommen und hat sich auf die Suche nach der Verschollenen begeben. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie die Schönheitschirurgin Hana kennen, die sie auf mysteriöse Weise an ihre Schwester erinnert. Als Miyu auch Hanas eifersüchtige Partnerin Hyoshin kennenlernt, wird es immer gefährlicher, die Wahrheit über die verschwundene Schwester ans Licht zu bringen.
von Thomas P. Groh 15 Okt., 2022
Wenn einem beim Lesen Gänsehaut über den ganzen Körper läuft, oder man vom Staunen nicht mehr herauskommt, dann weiß man definitiv, dies ist eine geniale Geschichte. Dafür muss die Story nicht einmal besonders innovativ sein, nein, es reicht wenn man sie gut erzählt und die Bildersprache dazu passt. Dies alles und noch so viel mehr vereint GOD COUNTRY und lässt den Leser für eine gewisse Zeit darin versinken. Kurz etwas zur Story: Emmett Quinlan. Der verwitwete ältere Herr, der an Demenz leidet, ist nicht nur ein großes Problem für seine Kinder – seine gewalttätigen Ausbrüche nehmen ein Ausmaß an, dem auch die örtliche Polizei nicht mehr Herr werden kann. Als ein Tornado sein Haus und die umliegende Stadt im Westen von Texas verwüstet, erhebt sich ein wiederhergestellter Quinlan aus diesen Trümmern: Ein verzaubertes Schwert aus dem Auge des Sturms hält jedoch mehr für ihn bereit als nur einen gesunden Geist und Körper. Emmett ist nun der einzige Mann weit und breit, der sich den überirdischen Kreaturen stellen kann, die seine Heimat terrorisieren. Jenen Ungeheuern, die das mysteriöse Schwert erst nach Texas gelockt hat … GOD COUNTRY hat alles was ein toller Comic braucht, reichlich Action, bisschen Drama, eine Prise Humor, Spannung und ganz viel mystischen Heldenkram. Die herzerwärmende, in sich schlüssige und abgeschlossene Geschichte handelt von Glauben, Vergebung, Schuld und Sühne, Familie und den ewigen Kampf Gut gegen Böse und macht daraus eine Heldensaga der Extraklasse. Obwohl die Fantasy und die (Götter)Kämpfe klar im Vordergrund stehen, ist GOD COUNTRY in den Tiefen seines Herzen ein emotional berührendes Familiendrama. - Eine Familie, die beinahe durch die Krankheit Demenz auseinander gerissen wird, ein sprechendes Schwert, das Schwert aller Schwerter, ein allmächtiger Gott der das Schwert zurück will, ein Held wider Willen, die Hölle und noch vieles mehr – das ist GOD COUNTRY - Die Macher schaffen es die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und es, trotz der Emotionalität, ohne Kitsch durchzuziehen. Ohne Angst vor großen Gefühlen, noch größeren Kämpfen und mit der nötigen Härte im Gepäck, erschufen Donny Cates (DOCTOR STRANGE, THANOS, THOR, VENOM) und Geoff Shaw (CONAN, CROSSOVER) einen brennenden Stern am ComicHimmel. Die Bilder, das Worldbuilding sind einfach fantastisch und auf höchstem Level. Das Pacing gönnt dem Leser keine Verschnaufpause, dies könnte auch der einzige Kritikpunkt sein, aber das wäre Meckern auf hohem Niveau. So um die ein oder zwei Kapitel mehr hätten der Geschichte sicher nicht geschadet, aber dafür kommt bestimmt keine Langeweile auf. GOD COUNTRY ist rundum stimmig und ein Gewinn für jeden der sich diesen Band zulegt.
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